Wochenend-Recap: Deutsche Meister und Olympiaqualifikation
Eines der vielfältigsten und vollsten Hamburger Sportwochenenden des Jahres ist vorüber. Die „FINALS 2021“ fanden statt, die Hockey-Europameisterschaften in den Niederlanden starteten, ein Hamburger Boxer kämpfte um sein Ticket nach Olympia und einiges mehr stand auf dem Programm. Die TEAM HAMBURG Sportlerinnen und Sportler zeigten tolle Leistungen. Mehrere Sieger und Podiumsplätze bei den Deutschen Meisterschaften, Europameisterschaften und Weltcups in unterschiedlichsten Sportarten wurden bejubelt. Wir freuen uns über die Erfolge und Entwicklungen des vergangenen Wochenendes und haben diese in unserem größten Wochenend-Recap aller Zeiten zusammengefasst.
Boxen
Als der Ringrichter um etwa 19:20 Uhr am Sonntag-Abend in Paris das Ergebnis der dritten Runde zwischen Ammar Abbas Abduljabbar und dem Belarussen Uladzislau Smiahlikau verkündete, gab der Hamburger Boxer völlig erschöpft einen Schrei der Freude ab. Nach all der harten Arbeit hat er sich endlich belohnt und sich sein Ticket für die Olympischen Spiele gesichert. „Das ist unbeschreiblich. Ich habe jahrelang dafür gearbeitet. Ich habe jetzt geschafft, was vor ein paar Jahren noch als unmöglich galt.“
Bereits am Samstag konnte der 25-jährige zum ersten Mal jubeln. Im Achtelfinale besiegte er den Israeli Konstantyn Pinchuk. „Er war sehr unangenehm. Ich musste mehr machen, da er größer war als ich“, beschreibt Abduljabbar den Kampf. Nachdem er die erste Runde einstimmig gewonnen hatte, brachte eine Verwarnung, die einen Punktabzug nach Ende des Kampfes nach sich zieht, erneut Spannung in den Kampf. Die dritte und finale Runde entschied der Deutsche dann jedoch für sich und zog so ins Viertelfinale ein.
Im Viertelfinale wartete mit dem Belarussen Uladzislau Smiahlikau der Vize-Europameister auf Abduljabbar. „Der ist zwei Meter groß, für viele war es da unmöglich, dass ich gewinne.“, so der Schwergewichtler. Der in Rot kämpfende Abduljabbar war der deutlich aktivere Kämpfer und konnte damit einen Teil der Körpergröße wettmachen. „Ich habe für den Sieg alles getan. Ich musste drei mal drei Minuten lang alles geben und mir alles abverlangen.“ Nach drei Runden stand der Hamburger schließlich als Sieger fest und sicherte sich damit den Startplatz für die Olympischen Spiele in Tokio. „Mehr geht nicht, dafür arbeitet man als Sportler ein Leben lang“, freut sich Abduljabbar.
Para-Kanu-EM
Bei den Para-Kanu Europameisterschaften in Posen hat TEAM HAMBURG Athletin Edina Müller die Bronzemedaille gewonnen. Die Hamburgerin kam über die 200 Meter als dritte ins Ziel. Die 37-jährige hatte zwar sehr mit dem Gegenwind zu kämpfen, konnte das Rennen in der Startklasse KL1 aber hinter der Italienerin Eleonora de Paolis und der Titelverteidigerin Maryna Mazhula auf dem dritten Platz beenden.
Leichtathletik
Bei den Leichtathletik-Finals 2021 in Braunschweig gab es für die Hamburger Sportlerinnen und Sportler einiges zu feiern. Lisa Hausdorf trat über die 1500 Meter an, die 20-Jährige durfte sich am Ende über einen starken sechsten Platz freuen. Besonders zwei Sprinter des Hamburger SV machten endgültig auf sich aufmerksam: Owen Ansah kürte sich über die 200 Meter zum Deutschen Meister, Lucas-Ansah Peprah ergatterte sich über die 100 Meter die Silbermedaille. „Mittlerweise habe ich es realisiert, es ist ein super Gefühl“, freut sich Owen Ansah. In den letzten vier Wochen gaben die beiden HSV-Sprinter ihr internationales Debüt für Deutschland in den Sprint-Staffeln, waren dort extrem erfolgreich. Nun der gute Auftritt bei den deutschen Meisterschaften. „Die vergangenen Wochen haben mir ein extremes Selbstvertrauen gegeben. Ich durfte für Deutschland laufen und Gold holen, nun die deutsche Meisterschaft“, erklärt Owen. Die Leistungen von Owen und Lucas könnten ihnen in der 4×100 Meter Staffel ein Ticket für die Olympischen Spiele in Tokio sichern. Lucas gilt nach seinem zweiten Platz über die 100 Meter als nahezu sicherer Kandidat, doch auch Owen hat eine realistische Chance: „Auf der 2. Position in der Staffel läuft man eine etwas weitere Strecke, das kann ich ganz gut und da besteht eine Chance“, meint der 20-Jährige.
Hockey
Die Hockey-Europameisterschaften sind in vollem Gange, insgesamt 11 TEAM HAMBURG Athletinnen und Athleten sind für die deutsche Herren- und Damen-Nationalmannschaft im Einsatz. Die HONAMAS absolvierten schon zwei Gruppenspiele. Ergebnistechnisch konnte das Team von Bundestrainer Kais al Saadi mit einem 8:1-Erfolg über Wales und einem 2:2-Unentschieden gegen den Gastgeber Niederlande überzeugen. Am Dienstag (14.45 Uhr) soll durch einen Sieg über Frankreich das Halbfinale klar gemacht werden. Als Gruppenerster würde man wohl dem Welt- und Europameister Belgien aus dem Weg gehen, sodass auch die Tordifferenz eine Rolle spielen wird.
Die DANAS kamen in ihrem ersten Gruppenspiel nicht über 1:1-Unentschieden über Belgien hinaus. Die Zeit für Regeneration und Anpassungen ist kurz, heute (17.00 Uhr) trifft Deutschland auf den vermeintlich stärksten Gruppengegner, die Engländerinnen.
Beachvolleyball
Das letzte Beachvolleyball 4*-Turnier in Ostrava, Tschechien, vor den Olympischen Spielen ist vorbei. Zweieinhalb TEAM HAMBURG Duos sind an den Start gegangen. Clemens Wickler schlug nicht mit dem verletzten Julius Thole, sondern mit Armin Dollinger auf, gemeinsam gewannen sie im Jahr 2015 die deutsche Meisterschaft. „Das Turnier mit Armin hat richtig Spaß gemacht. Dafür, dass er nicht mehr allzu oft auf dem allerhöchsten Niveau spielt, hat er das richtig gut gemacht“, bilanzierte Wickler den 9. Platz in Tschechien. Victoria Bieneck und Isabel Schneider holten ebenfalls einen starken neunten Platz. Lars Flüggen und Nils Ehlers müssen sich hingegen mit dem 17. Platz begnügen, über die Weltrangliste wird die Qualifikation für die Olympischen Spiele nicht mehr möglich sein. Die letzte Möglichkeit ist nun über den Gewinn des Continental-Cup Ende Juni das Ticket nach Japan zu lösen.
Schwimmen
In Berlin haben die TEAM HAMBURG Schwimmer am Wochenende bei den Deutschen Meisterschaften gute Leistungen gezeigt. Björn Kammann ist über die 50m Schmetterling deutscher Meister geworden, Hannah Küchler ist zweimal zweite geworden. Björn Kammann konnte das Finale über 50m Schmetterling am Samstag für sich entscheiden. „Das Rennen war insgesamt sehr gut, von der Tauchphase bishin zur Atmung hat alles gepasst“, so Kammann. Mit einer Zeit von unter 24 Sekunden ließ der 20-jährige alle hinter sich. „Der Titel bedeutet mir sehr viel, auch wenn ein zwei schnellere Schwimmer nicht dabei gewesen sind. Es mein erster deutscher Meistertitel und darauf kann man aufbauen“, freut sich Kammann. TEAM HAMBURG Athlet Tobias Schulrath wurde in derselben Disziplin dritter. Bereits am Donnerstag wurde Kammann Zweiter über 100m Schmetterling. TEAM HAMBURG Athletin und Tokio-Fahrerin Hannah Küchler ist in Berlin über 100m und 50m Freistil angetreten. Über die 50m Freistil gewann Küchler am Samstag auf dem geteilten zweiten Platz. Gemeinsam mit Angelina Köhler musste sie sich nur Jessica Felsner, bereits 2018 deutsche Meisterin in der Disziplin, geschlagen geben. Am Sonntag gewann die Hamburgerin ihre zweite Vize-Meisterschaft des Wochenendes über 100m Freistil, Julia Mrozinski wurde Fünfte.
Rudern
Im Ruder-Weltcup III konnte sich der Deutschland-Achter um Torben Johannesen rehabilitieren und erzielte einen starken ersten Platz in Sabaudia, Italien. Tim-Ole Naske und der Männer Doppelvierer erreichten ebenfalls einen Podiumsplatz, das deutsche Boot kam auf Platz Drei liegend ins Ziel. Stephan Riemekasten trat im Männer-Einer an, er kam im B-Finale auf Platz Fünf über die Ziellinie.