Was macht eigentlich…? Eric Johannesen
Eric Johannesen hat in seinen fünf Jahren mit dem Deutschland-Achter so ziemlich alles erreicht, was man als Ruderer erreichen kann. Weltmeister 2011, vierfacher Europameister in den Jahren 2013 bis 2016 und sein größter Erfolg: Die Gold-Medaille bei den Olympischen Spielen 2012 in London, dazu gesellt sich die Silber-Medaille 2016 in Rio de Janeiro. Dem Rudersport ist er als Trainer erhalten geblieben, im Interview erzählt der 32-Jährige von seinem Volltreffer bei der Berufswahl und wie sich junge Sportlerinnen und Sportler mit der Zukunft nach der Sportlerkarriere auseinandersetzen können.
Eric, was machst du heute beruflich?
„Ich bin U23-Trainer am Hamburger Ruder-Stützpunkt und habe mit diesem Job einen absoluten Volltreffer für mich gelandet.“
Was waren deine ersten Schritte im Berufsleben nach Ende deiner Sportlerkarriere?
„Es war eine ungewohnte Situation für mich. Ich habe ein duales Studium absolviert, mich dann eher im Sport gesehen. Ich arbeite mit sehr guten und ambitionierten Talenten, die Trainer-Stelle ist bisher genau das, was ich mir vorgestellt habe.“
Hattest du in deiner Sportart eine Leaderrolle inne?
„Im Achter hatten wir keinen klaren Kapitän, es gab eine sehr flache Hierarchie. Trotzdem bekommt man im Umgang mit der Mannschaft klare Eigenschaften mit auf den Weg. Unter Belastung muss man selber als auch als Team die Bestleistung abrufen und in Stresssituationen performen.“
Kann man einen Leader in einer Sportart mit einer Führungsperson in der Wirtschaft vergleichen?
„Das würde ich sagen, klar. Im Sport als auch in Unternehmen übernimmt man Verantwortung für die eigene Leistung, als auch die des Teams. Ich glaube, der Leistungssport kann einem dort viele Attribute mit auf dem Weg geben und eine wahnsinnige Stütze sein.“
Was kannst du jungen Sportler*innen mit auf den Weg geben, um sich ein zweites Standbein neben dem Sport zu sichern?
„Man sollte auch während der Karriere alle Möglichkeiten nutzen und sich selbst hinterfragen, was einem Spaß bringt. Das weiß man selber schließlich am Besten. Praktika sind ebenfalls eine gute Option sich auszuprobieren und Berufsfelder zu finden oder auszuschließen. Denn eine 40 Stunden Woche ist schon etwas ganz anderes zur Sportlerkarriere, das ist eine große Umstellung. Sonst bietet das eigene Netzwerk einem sehr viele Möglichkeiten, der Hamburger Sport ist zum Beispiel untereinander sehr gut vernetzt, darüber gibt es ebenfalls immer Chancen für die spätere Berufskarriere.“