Interview mit Anne Schröder
1. Wie geht es dir in der derzeitigen Situation und mit der Verschiebung der Olympischen und Paralympischen Spiele ?
Mir geht es den Umständen entsprechend gut. Die Nachricht war zu allererst ein großer Schock für mich, auch wenn ich die Verschiebung als unausweichlich ansehe. Nach ein paar Tagen Zeit und Ruhe zum Nachdenken, bin ich aber schnell wieder in den Trainingsalltag eingestiegen bzw. habe es versucht. Ich trainiere weiterhin meistens 1-2 Mal am Tag. Natürlich sieht das etwas anders aus, als wenn wir unsere normalen Trainingsstätten zur Verfügung haben, aber draußen Laufeinheiten oder in unserem Homegym eine Krafteinheit geht trotzdem.
2. Wo befindest du Dich gerade und wie trainierst du derzeit?
Wie schon oben beschrieben trainiere ich meistens so oft es geht bei dem herrlichen Wetter in der Natur. Das heißt im Stadtpark, da ich in Winterhude wohne, oder an der Alster. Das ist mir aber häufig zu voll dort. Gemeinsam mit Kira Horn haben wir uns ein Homegym aufgebaut mit Langhanteln und Gewichten. Dort können wir unser Kraftprogramm so gut es geht weiterhin durchführen. Zudem trainieren wir mit unserem Stützpunkt Trainer Rainer Sonnenburg 2x die Woche einzeln Sprungkraft – und Sprint Training im Stadtpark.
3. Hast Du Tipps, wie man sich diese ungewöhnliche Zeit in den eigenen vier Wänden etwas vertreiben kann?
Ehrlich gesagt habe ich da glaube ich auch nichts neues mehr zu bieten. Ich habe anfangs sehr sehr viel gebacken. Als Leistungssportler bist Du nie zuhause. Es war für mich eine ganz neue Erfahrung mir meine Wohnung schön zu machen mit Blumen und anderem Schnick Schnack und mal intensiv zu backen oder zu kochen. Ich liebe Bananenbrot und dementsprechend gibt es da nun die verschiedensten Varianten meinerseits! Ansonsten habe ich tatsächlich angefangen mir für jeden Tag kleine TO-DO Listen zu schreiben. Dort steht meistens nichts weltbewegendes drauf, aber es hilft mir Struktur in meinen Tag zu bekommen und ich fühle mich am Ende des Tages besser, wenn ich meine Liste abarbeitet habe.
4. Worauf freust Du Dich am meisten, wenn diese Zeit vorbei ist?
Auf das Hockeytraining mit meinem ganzen Team vom Club an der Alster und den DANAS. Und natürlich auf die Spiele!
5. Nimmst du für dich aus dieser Zeit etwas Besonderes mit?
Ich mache seit 4 Wochen zwei Mal die Woche Yoga und es hilft mir immens, um zur Ruhe zu kommen. Das nehme ich auf jeden Fall mit für die Zeit danach.
6. Wie motivierst du dich für deine nächsten großen Wettbewerbe?
Ich erinnere mich regelmäßig daran wie unglaublich es sich anfühlt auf dem Platz zu stehen mit deinem Team als Einheit und Spiele zu gewinnen! Das spornt mich jeden Tag an, trotz Corona Krise, 1-2 mal täglich zu trainieren und weiter zu machen.