37 Sportlerinnen und Sportler auf dem Weg nach Tokio
Hamburg, 22.01.2021 – 37 Athletinnen und Athleten des TEAM HAMBURG der Stiftung Leistungssport haben Chancen, sich für die Olympischen und Paralympischen Spiele 2021 in Tokio (Japan) zu qualifi-zieren, oder sind sogar schon qualifiziert.
Das Jahr 2021 ist aufgrund der Corona-Pandemie ein olympisches und paralympisches Jahr. Am 24. März 2020 hatte das Internationale Olympische Komitee (IOC) entschieden, die Spiele um ein Jahr zu verschieben. Die Olympischen Spiele in Tokio sollen nun also am 23. Juli dieses Jahres eröffnet werden. Die Qualifikationen sind für einige Sportarten schon weitestgehend abgeschlossen. Qualifiziert sind bereits jetzt mehrere Athletinnen und Athleten aus dem TEAM HAMBURG der Stiftung Leistungssport.
2016 hatten 36 Sportlerinnen und Sportler aus dem TEAM HAMBURG an den Olympischen und den Paralympischen Spielen in Rio de Janeiro teilgenommen. Insgesamt 21 Medaillen holte das Team damals in die Hansestadt – ein toller Wert, den wir jetzt möglichst übertreffen wollen. Die ersten Athletinnen und Athleten, welche ebenfalls gern Edelmetall aus Japan nach Deutschland mitnehmen würden, ste-hen schon fest.
So haben Clemens Wickler und Julius Thole, Vizeweltmeister im Beachvolleyball in Hamburg 2019, ihr Ticket nach Tokio bereits gebucht. Momentan befindet sich das Duo auf Fuerteventura, um sich unter guten klimatischen Bedingungen auf die nächsten Aufgaben vorzubereiten – ohne den Druck, sich noch qualifizieren zu müssen. „Das ist schon ein enormer Vorteil, man geht ganz anders in die Vorbereitung und kann sich noch ruhiger auf alles, was kommt, vorbereiten“, erzählt Wickler zwischen den Trainingseinheiten. Die Voraussetzungen im Trainingslager auf der kanarischen Insel könnten laut Wickler kaum besser sein: „Ich bin vom Zimmer aus in knapp einer Minute an den Beachcourts, das Wetter ist top und bisher macht das hier richtig Spaß.“ Die Vorfreude auf die Spiele ist bei dem 25-Jährigen längst schon vorhanden: „Olympia war schon immer ein Traum, an den ich geglaubt habe. Sicherlich wird das Flair anders sein, aber es sind immer noch Olympische Spiele und das bisherige Highlight meiner und Julius‘ Karriere.“ Dem Beispiel folgen wollen Lars Flüggen und Nils Ehlers, welche sich in der intensiven Vorbereitung auf die folgenden Qualifikationsturniere befinden und Thole /Wickler am vergangenen Wochenende nach Fuerteventura folgten. Flüggen erklärt, dass das Duo „so trainiert, dass wir für die Qualifikationsturniere bereit sind, wenn sie stattfinden.“ Flüggen und Ehlers müssen ihr Olympia-Ticket noch lösen, Clemens Wickler drückt ihnen die Daumen dafür: „Ich glaube, dass auch Lars und Nils sich für Tokio qualifizieren werden.“ Isabel Schneider und Victoria Bieneck sind einer ähnlichen Situation wie Ehlers/Flüggen, sie müssten zu den beiden besten Duos aus Deutschland gehören, um in Tokio dabei zu sein. Das soll nun über die kommenden Wettbewerbe klappen.
Neben dem Beachvolleyball sind die Hamburger auch im Rudern aussichtsreich vertreten: Im Pararuder-Einer ist Sylvia Pille-Steppat qualifiziert und darf sich Hoffnungen auf einen Podestplatz machen. Die Hoffnungen auf eine Goldmedaille liegen wieder auf dem deutschen Ausnahmeboot, dem Ruder-Achter. Torben Johannesen ist seit 2016 fest im Deutschland-Achter dabei und wird wohl auch in Tokio auf Medaillenjagd gehen. Tim Ole Naske ist als Schlagmann im Doppelvierer ebenfalls qualifiziert und ein Kandidat für Gold in Japan. Stephan Riemekasten hat gute Chancen, als Ersatzruderer mit zu den Spielen zu fliegen. Ein goldenes Tokio wünscht sich auch Edina Müller, Vizeweltmeisterin im Para-Kanu. Die 37-Jährige gilt als große Medaillenanwärterin.
Bei den Hockey-Nationalmannschaften haben sich sowohl die Frauen als auch Männer schon für die Spiele qualifiziert. Traditionell sind in beiden Teams viele Hamburger vertreten. Die endgültigen Kader stehen derzeit noch nicht fest. Spieler wie Tobias Hauke oder Spielerinnen wie Janne Müller-Wieland werden jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit Teil der Teams sein. Nationalmannschafts-Kapitänin Müller-Wieland kann sich nach einem zehnwöchigen Athletikblock nun zumindest wieder über die Aufnahme des Mannschaftstrainings freuen: „Wir haben jetzt mehrere Lehrgänge, bei denen wir als Team mal wieder zusammen trainieren können.“ Die 34-Jährige erzählt zudem, welche Eigenschaft in diesen Zeiten besonders wichtig ist: „Kurzfristiges Umplanen.“ Die Hoffnung bei den „DANAS“ liegt auf möglichst vielen Testspielen vor der Europameisterschaft im Juni und den Olympischen Spielen im Juli. „Am Ende ist Hockey eine Spielsportart, und wir haben wieder Bock zu spielen“, meint Müller-Wieland und fügt an: „Die EM wird noch Gold wert sein, auch wenn der Terminplan im Sommer schon sehr eng gestrickt ist.“ Spielpraxis sei schließlich das A und O, Janne Müller-Wieland freut sich vor allem auf „richtige Spiele“ anstatt interner Vergleiche.
Auch im Segeln sind Athleten des Teams vertreten. Die Olympia-Bronzemedaillen-Gewinner von 2016, Erik Heil und Thomas Plössel, sind in der 49er-Klasse für die Spiele in Tokio qualifiziert. Eine Silbermedaille bei den Weltmeisterschaften 2019 vor Auckland und eine Bronzemedaille bei den Weltmeisterschaften 2020 vor Geelong in Australien sicherten dem Duo die Qualifikation.
Schwimm-Talent Rafael Miroslav darf sich ebenfalls berechtigte Hoffnungen auf ein Ticket nach Tokio machen. Der 19-Jährige qualifizierte sich mit der deutschen 4×200-Meter-Freistil-Staffel schon für Olympia, nun will Miroslav einen dieser vier Startplätze ergattern. Wie er dieses Vorhaben schaffen will? „Die vier Schnellsten kommen rein, also muss ich zu denen gehören“, erklärt der Schwimmer nüchtern und erzählt über seine Chancen in den Einzel-Events: „Die Olympia-Norm ist in greifbarer Nähe, momentan bin ich gut in Form.“ Fraglich ist, wann er diese Form beweisen kann. Seit Januar 2020 schwamm Miroslav keinen Wettbewerb mehr, momentan ruhen seine Hoffnungen auf Rennen zwischen Anfang und Mitte April, um seine Position in der Staffel zu sichern. Auch Julia Mrozinski hofft auf einen Platz in einer Schwimm-Staffel. Die 20-Jährige hofft insbesondere auf die Teilnahme über 4×100 Meter Freistil.
Für Leichtathletik-Sprinter Lucas Ansah Peprah ist Tokio ebenfalls ein Thema. Mit starken Leistungen als U20-Europameister 2019 mit der deutschen Sprinterstaffel und bei den Deutschen Meisterschaften 2020 in Braunschweig machte der 20-Jährige auf sich aufmerksam. „Wir haben das Ziel, dass wir vielleicht als Ersatzstaffelläufer dabei sind“, verrät Ansah-Peprah den mit Trainer Sebastian Bayer ausgemachten Plan.
Die Para-Mannschaft des Jahrzehnts, die Rollstuhlbasketball-Nationalmannschaft der Frauen, ist für die Paralympics 2021 qualifiziert. Mit Maya Lindholm, Mareike Miller und Anne Patzwald haben drei TEAM HAMBURG Athletinnen sehr gute Chancen auf einen Platz im endgültigen Kader.
Hamburgs Sportlerin des Jahres 2019, Esther Henseleit, kämpft ebenfalls um die Teilnahme an den Spielen. Die Golferin will einen der beiden deutschen Startplätze ergattern und muss sich gegen Sandra Gal und Sophia Popov durchsetzen, gesetzt scheint Caroline Masson.
Im deutschen Bahnradvierer hat ebenfalls ein Hamburger gute Chancen, in Tokio zu fahren. Leon Rohde qualifizierte sich mit dem Vierer für die Olympischen Spiele – und hofft nun auf einen der vier Startplätze. „Zwar können neue Fahrer in die Mannschaft kommen, sie müssen aber zunächst einen der Qualifizierten durch bessere Leistung ablösen“, erklärt der 25-Jährige. Das bedeutet für Rohde: „Solange niemand diese Norm erfüllt, bleiben wir Qualifizierte gesetzt.“ Bis zu den Spielen stehen für Rohde noch ein Trainingslager auf Mallorca und einige Kilometer Bahntraining in Frankfurt/Oder an.
Boxer Ammar Abbas Abduljabar hätte seinen ersten Qualifikations-Kampf für die Olympischen Spiele im März 2020 gehabt, der Ausbruch des Coronavirus ließ den Kampf weniger als 24 Stunden vor dem geplanten Termin platzen. Wie bei vielen anderen Sportarten gilt: Abduljabar muss abwarten, wann die nächsten Wettbewerbe stattfinden. Die Chance auf das Olympia-Ticket bleibt bestehen.
Abwarten und auf die Wettkämpfe hoffen. Das müssen momentan viele TEAM HAMBURG Athletinnen und Athleten in Bezug auf eine Qualifikation für die Olympischen und Paralympische Spiele. Theoretisch könnten es 37 Sportlerinnen und Sportler nach Japan schaffen, dies wäre knapp die Hälfte des TEAM HAMBURG und ähnlich viele Athletinnen und Athleten wie bei den Spielen in Rio 2016.
Über die Stiftung Leistungssport Hamburg
Die Stiftung Leistungssport Hamburg wurde 2002 von der Handelskammer Hamburg mit dem Ziel gegründet, den Leistungssport in Hamburg nachhaltig zu unterstützen. Das Stiftungskapital wurde von der Stadt Hamburg und der Wirtschaft gemeinsam erweitert und beläuft sich aktuell auf knapp 7 Millionen Euro. Die Stiftung fördert Hamburger Sportverbände, -vereine und -institutionen in den drei Handlungs-feldern „Talent-Management“, „Nachwuchsförderung“ und „Spitzensportsicherung“. Im Bereich Spitzensport läuft die Förderung über unser Projekt TEAM HAMBURG, in dem die Hamburger Spitzensportler zusammengeschlossen sind und gefördert werden. Weitere Informationen unter www.stiftung-leistungs-sport.de.