Was macht eigentlich…? Jana Teschke
Jana Teschke gehörte über Jahre hinweg zum festen Stamm der deutschen Hockey-Nationalmannschaft und der Damen des Uhlenhorster HC. Mehrere deutsche Meistertitel, eine olympische Bronzemedaille und die damit verbundene Auszeichnung des Silbernen Lorbeerblattes stehen in der Vita der 30-Jährigen. Im Interview erzählt Teschke über wichtige Attribute in ihrem Lehrerinnen-Alltag und wie man über das Aufbauen eines 2. Standbeins einen Ausgleich zum Leistungssport finden kann.
Jana, was machst du heute beruflich?
Ich bin Englisch- und Sportlehrerin am Carl-von-Ossietzky-Gymnasium in Poppenbüttel.
Was waren deine ersten Schritte im Berufsleben nach Ende deiner Sportlerkarriere?
Ich habe noch während meiner Nationalmannschaftskarriere mit meinem Referendariat angefangen. Diese Doppelbelastung war jedoch nicht lange tragbar, sodass ich meine internationale Karriere beendete. Der Übergang war dementsprechend fließend. Bundesliga habe ich neben meiner Lehrertätigkeit aber noch bis letzten Herbst gespielt.
Hattest du in deiner Sportart eine Leaderrolle inne?
Mit der Zeit schon. Ich gehörte sowohl in der Nationalmannschaft als auch im Verein irgendwann dem Kreis der Erfahrenen an und wirbelte im Mannschaftsrat mit. Je älter und erfahrener ich wurde, desto mehr Verantwortung habe ich übernommen. Ich denke, das ist ein normaler Prozess.
Kann man einen Leader in einer Sportart mit einer Führungsperson in der Wirtschaft vergleichen?
Da ich nicht wirklich in der Wirtschaft tätig bin, kann ich diese Frage nicht zu 100% beantworten. Ich denke jedoch, dass sich eine Leaderrolle im Sport positiv auf die Arbeitswelt auswirkt. Es geht dabei ja nicht nur um einen selbst, sondern insbesondere in meiner Sportart darum, das Teamgefüge zu stärken und sich für das Team einzusetzen. Die Fähigkeit das große Ganze im Blick zu behalten und uneigennützig im Interesse des Teams zu agieren ist dabei eine wichtige Komponente. Die Arbeit mit meiner Mannschaft hat mich total geprägt und auf mein Lehrerdasein in gewisser Art und Weise vorbereitet. Denn auch in meinem jetzigen Beruf ist es wichtig, mit Empathie und Umsicht den Schulalltag zu bestreiten um dabei möglichst viele Schüler/innen abzuholen und besser zu machen.
Was kannst du jungen Sportler mit auf den Weg geben, um sich ein zweites Standbein neben dem Sport zu sichern?
Ich würde auf jeden Fall empfehlen, ein Studium, Ausbildung, Weiterbildung etc. nebenbei voranzutreiben. Das ist zwar eine wirklich herausfordernde Geschichte, nichtsdestotrotz ein sehr wichtiger Ausgleich zum Sport und sorgt für eine transparente Situation nach der Sportkarriere. Man lernt sich zu organisieren und entgeht somit der Ungewissheit, wie es für einen nach dem Sport weitergeht. Diese Klarheit hat unter anderem auch positiven Einfluss auf die sportliche Leistungs- und Entwicklungsfähigkeit.