Ein Multitalent im Ruderboot
Yale-Absolvent, Medizinstudent, Sprachphänomen und begabter Pianist. Wenn man das hört, denkt niemand sofort an einen Leistungssportler. Doch diese Eigenschaften beschreiben Stephan Riemekasten treffend.
Sein Ziel ist die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2021 in Tokio. Er selbst empfindet die derzeitige Situation als eher schwierig. „Die aktuellen Umstände dämpfen irgendwo die Vorfreude. Dennoch ist der Ehrgeiz in uns allen da, dass wir Olympia-Medaillen holen wollen.“
Der gebürtige Berliner hat das Rudern im Alter von neun Jahren für sich entdeckt. In der Grundschule kam der ortsansässige Ruderclub mit Ruder-Ergometern in die Turnhalle und bot den Schülern danach ein Probetraining an.
Mit 14 Jahren entschied sich Riemekasten Rudern auf leistungsorientiertem Niveau fortzusetzen. Vier Jahre später wurde er U-19 Weltmeister im Einer. Doch schon vor der Weltmeisterschaft schmiedete er Pläne, ein Sportstipendium an einer amerikanischen Universität zu absolvieren. „Viele von meinen Freunden waren während der Schulzeit im Ausland und fanden das toll. Und ich war durch den Leistungssport in Deutschland gefangen.“ Durch seine guten Schulnoten und den JuniorenWeltmeistertitel bekam Riemekasten Angebote von diversen Universitäten, unter anderem auch von der Yale Universität. Nach vier Jahren Neuropsychologie-Studium bestand der Berliner sein amerikanisches Physikum.
Nach dem Studium wollte Riemekasten zurück nach Deutschland, um hier seinen Traum von den Olympischen Spielen zu verwirklichen. Sein Medizinstudium setzt er momentan in Hamburg fort. Stephan Riemekasten ist außerdem Vater einer dreijährigen Tochter und eines einjährigen Sohns.
Dem Team Hamburg ist Stephan besonders dankbar. Nachdem er aus den USA zurück nach Deutschland kam, kannte er in Hamburg erst einmal niemanden. „Team Hamburg ist genial. Über die Stiftung habe ich coole Leistungssportler kennengelernt“, sagt der Skullruderer.
Ob Stephan Riemekasten in diesem Jahr mit nach Tokio fährt, ist noch offen. Diese Entscheidung wird erst im laufenden Jahr getroffen. Dennoch will er nach den Olympischen Spielen für etwa ein Jahr seinen Fokus mehr auf sein Studium und seine Familie verlagern. „Da reden wir aber nur über eine Verschiebung von Prozenten“. Danach will er wieder voll angreifen, da er mit einem Auge schon auf Paris 2024 schielt.
Fakten zu Stephan:
Sportart: Skullrudern
Geburtstag: 13.07.1993
Verein: Der Hamburger und Germania Ruder Club e.V