Hamburg, Hockey und die Stiftung
Die Sportart und die Sportstadt passen seit Jahrzehnten perfekt zusammen. Das war ein wichtiger Aspekt, als sich die Stiftung Leistungssport 2013 dazu entschied, den Hamburger Hockey-Verband nachhaltig zu fördern.
Der Hamburger Hockey-Verband hat dank einer geförderten Landestrainerstelle bei den Themen Nachwuchsentwicklung und -förderung große Schritte gemacht. Geschäftsführer Klaus Korn und Landestrainer Nils Leest erzählen von der Wichtigkeit dieser Stelle für die Hockey-Talente der Stadt.
Grundsätzlich war es dem Hamburger Hockey-Verband (HHV) möglich, durch die Förderung der Stiftung Leistungssport eine zusätzliche Landestrainerstelle einzurichten. Die Aufgaben des Jugendtrainers bezogen sich speziell auf die Talentsichtung und die Talentfindung, wie Leest erklärt: „Der Jugendtrainer hat in unserem Verband die jährlichen Sichtungsturniere organisiert und begleitet. Bei diesen Turnieren wurden Mädchen und Jungen im Alter von 11 bis 14 Jahren gesichtet.“ Der Verband konzentrierte sich darauf, Talente schon frühzeitig zu fördern und sie langfristig zu entwickeln. „Durch die zusätzliche Trainerstelle war es überhaupt möglich, nun auch jüngere Jahrgänge zu sichten und zu trainieren. Diese frühe Beobachtung hilft speziell Talenten aus kleineren Vereinen, die zumeist keine hauptamtlichen Trainer haben“, fügt Geschäftsführer Korn hinzu. Junge Talente hatten und haben so noch früher die Chance auf ein besseres Training unter taktischen und technischen Aspekten. Zudem hat der Verband bereits Kader ab der U13 und der U14.
Hockey hat in der Hansestadt eine lange Tradition. Der Deutsche Hockey-Bund e.V. zählt den Hamburger Hockey-Verband schon lange zu den stärksten Landesverbänden. Das bezieht sich einerseits auf die Mitgliederanzahl, andererseits aber auch auf die Leistungsstärke im weiblichen und männlichen Bereich. „Der Leistungssport genießt im Hamburger Hockey-Verband einen außerordentlich hohen Stellenwert, was sich in einer Vielzahl an leistungsorientierten Vereinen und auch in den Strukturen des Verbands widerspiegelt“, so Korn. Fünf Bundesligisten bei den Männern und vier bei den Frauen kommen aus Hamburg, somit ist die Hansestadt die eindeutig am meisten vertretene Stadt von allen Bundesligisten. „Anhand der Anzahl an Bundesligaclubs und der Kaderzahlen auf Bundeseben lässt sich die hohe Bedeutung des Standorts Hamburg für den Spitzenverband verdeutlichen“, erklärt Korn.
Hamburg stellt viele deutsche Nationalspieler
Auf welch hohem Niveau sich Hamburgs Hockey befindet, zeigen die Zahlen der Bundeskaderathletinnen und -athleten. Seit 2016 werden bis zu diesem Jahr ausnahmslos mindestens 50 Athleten und Athletinnen für die Nationalteams des Deutschen Hockey-Bundes nominiert. Im Jahr 2016 waren es sogar 61 Spielerinnen und Spieler, im Jahr 2020 konnte der Hamburger Hockey-Verband mit 59 Nominierten ebenfalls eine ausgezeichnete Zahl aufweisen. Besonders in den weiblichen Olympiakadern und in allen Nachwuchskadern ist es der Hamburger Verband, der zumeist die Mehrzahl der Athletinnen und Athleten unter seinen Fittichen oder zumindest ausgebildet hat.
Der Hamburger Landesverband ist dementsprechend qualitativ wie quantitativ gut aufgestellt. Damit dieser Leistungsstand gehalten werden kann, sind die Landestrainer angewiesen, sich ebenfalls weiterzuentwickeln. Hierfür zahlt sich die enge Kooperation zwischen Spitzenverband und Landesverband aus, wie Geschäftsführer Korn erklärt: „Die Hamburger Landestrainer sind in der Regel fest in Lehrgangs- und Länderspielmaßnahmen der diversen Bundeskader integriert. Das geht vom A-Kader bis hin zur U16.“ Somit wird sowohl beim Hamburger Verband als auch beim Deutschen Hockey-Bund sehr darauf geachtet, auch die jeweiligen Landestrainer voranzubringen, um die Qualität in den Landesverbänden zu sichern.
Hamburger Teams mit Erfolgen bei wichtigen Turnieren
Der von der Stiftung Leitungssport mitfinanzierte Jugendtrainer konnte sich mit den Hockey-Talenten mehr beschäftigen als zuvor und individuelles Förder-Training anbieten. „Im Rahmen des Sportunterrichts können diese Talente freigestellt werden und mit dem Landestrainer eine individuelle Hockey-Einheit absolvieren“, sagt Korn. In den vier wichtigen Länderpokalen, dem Hessenschild, dem Frank-Schmitz-Pokal, dem Berlin-Pokal und dem Rhein-Pfalz-Pokal konnte ein Hamburger Team in den vergangenen vier Jahren insgesamt fünfmal gewinnen, stand in 10 von 16 möglichen Fällen auf dem Treppchen. Auch bei den deutschen Junioren-Meisterschaften wurde seit 2016 immer mindestens eine Hamburger Mannschaft in einer der Altersklassen Deutscher Meister.
„Ohne die Stiftung Leistungssport wäre meine Stelle nicht realisierbar gewesen“, blickt Leest auf die sechsjährige Zusammenarbeit zurück. „Durch die Mittel der Stiftung konnte ich nicht nur viele Erfolge mit den HHV-Teams feiern, sondern hoffentlich auch nachhaltig die Strukturen im Verband verändern. Ich bin für die Möglichkeit sehr dankbar und hoffe, dass noch viele weitere Trainer in den Genuss der Förderung kommen.“